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Barbro saß auf der Tischplatte und ließ die Beine baumeln. Henning stand da wie eine Säule. Sie betrachteten Sofi. Sie kauerte vor ihren Kollegen auf dem Stuhl und wartete auf eine Reaktion.

„Jetzt bist du dir also nicht mehr ganz so sicher, heute Nacht warst du aber sicher“, resümierte Henning. „Habe ich das richtig verstanden?“

Sofi nickte. Sie hatte sich auf Zweifel und Kritik gefasst gemacht, konnte jedoch nichts davon bei ihren beiden Kollegen entdecken.

„Willst du zum Zeichner?“, fragte Barbro.

„Das muss ich nicht. Sie glich Fabia Terni aufs Haar. Sie sah nur wilder aus, aber das kam vom Wind.“

„Und jünger, hast du vorhin gesagt.“

„Viel jünger! Sie hatte die Größe und Statur von Linda. Und sie trug etwas Schwarzes oder Dunkles. Der Stoff hat auch geweht, wie ein Kleid.“

Henning rückte seine Hose zurecht und ging einige Schritte auf und ab. „Bei einer Sinnestäuschung hättest du wohl eher Ähnlichkeiten gesehen als Unterschiede.“

„Umgekehrt“, behauptete Barbro. „Objekte werden immer in ihrer Umgebung wahrgenommen. Die Bäume lassen die Frau klein erscheinen. Alles weht, deshalb auch der Stoff. Ein Kleid.“

„Geh trotzdem mal davon aus, dass da jemand stand“ sagte Henning. „Nur warum?“

Barbro überlegte mit hängendem Kopf und schüttelte ihn dann. „Es muss mit dem Koffer zu tun haben.“

„Wir waren doch zu dritt“, sagte Sofi. „Bis ihr beim Schließfach angekommen seid, konnte niemand in den Korridor mit den Schließfächern sehen. Das Mädchen hätte genauso gut vor deiner Tür stehen können. Oder bei Theresa.“

„Bei Anna-Lena Sjölin warst du allerdings allein und bist von dort mit dem Schlüssel losgezogen.“

„In dem Koffer war doch nichts außer dem Holz und den Beilen.“

„Das wissen wir“, erwiderte Barbro. „Andere vielleicht nicht.“

Henning beendete sein Aufundabgehen. „Sofi hat das Gelände der Botschaft betreten und mit der Angestellten gesprochen.“

„Kjell war auch dort“, sagte Sofi.

„Ja, aber die Golfbälle passen nicht ins Konzept.“

Sie lachten. Barbro hatte die Nachricht von Ida bekommen.

„Mich hat mehr beunruhigt, dass das Mädchen dort schon so stand, als ich zum Fenster kam. Sonst stehe ich nachts nie auf. Ich bin nur erwacht, weil ich ausnahmsweise bereits um neun Uhr ins Bett gegangen bin. Damit konnte sie doch nicht rechnen!“

„Konnte sie dich überhaupt sehen?“, fragte Henning.

Da musste Sofi überlegen. Währenddessen war es ihr durchaus so vorgekommen. „Es gibt Laternen am Weg. Das Mädchen stand also im Licht. Und die Küche war dunkel.“

„Dann kann sie dich nicht gesehen haben.“

„Sie hat mich aber angeschaut. Ich habe ihre Augen ganz deutlich gesehen.“

Barbro sprang von der Tischplatte und kniete sich vor ihre Kollegin. „Das musst du dir eingebildet haben. Das ist unmöglich!“